Mittwoch, 2. Februar 2011


Meine Strickanfänge liegen in den frühen 60er Jahren, damals war das Selbermachen die einzige Möglichkeit trotz geringer finanzieller Mittel modisch gekleidet zu sein. Stoffe und Garne waren im Vergleich zu fertiggekaufter Kleidung erheblich günstiger zu erstehen. Durch eifriges Nähen und Stricken konnte ich  mir auch als Schülerin und Studentin "Klamotten" leisten, die gerade angesagt waren.
Später war es dann mehr der Wunsch nicht mehr dem Modediktat unterworfen zu sein, etwas Ausgefalleneres zu tragen, Musteranregungen aus dem Urlaub im Norden umzusetzen, etwas Eigenes zu entwickeln.
Mitte der  80er wohnte ich zum ersten Mal in zentralgeheizten Räumen, die dicken Norweger- und Islandpullover aus ungezwirntem Lopigarn wurden nicht mehr gebraucht, ich verarbeitete nur noch dünne Garne und fing an mich für Strickmaschinen zu interessieren.
Auf einer gebrauchten Toyota KS 858 mit Doppelbettergänzung entstanden etliche Pullover für meinen Mann und mich. 
Die Toyota KS 858 ist ein sogenannter Lochkarten-Halbautomat, das bedeutet, dass man  für jede Reihe mit Hilfe eines Hebels die von den Lochkarten selektierten Musternadeln in Arbeitsstellung bringen muss, natürlich geht das immer noch unglaublich schnell und läßt wenig Wünsche offen, dennoch versuche ich momentan einen Brother Lochkartenautomaten zu ersteigern denn mit meinen Toyotakarten kann ich nur einen Rapport von 12 statt der üblichen 24 Maschen selektieren und das schränkt bei der Mustergestaltung doch etwas ein.
Seit etwa drei Jahren stricke ich wieder mehr mit der Hand, angefangen hat das mit kleinen Schals, Handschuhen, Pulswärmern,  und Socken, Socken, Socken...
Kleine Strickarbeiten, die man immer dabei haben kann, die lange Autofahrten und elende Wartezeiten scheinbar verkürzen und jetzt habe ich  auch wieder größere Teile in Arbeit.

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