Freitag, 15. Februar 2013

Grüne Streifen


Beim Arbeiten in der Küche muss man sich oft die nassen Hände abtrocknen, ich finde, nichts funktioniert dabei so gut wie ein Handtuch aus einer Baumwoll-Leinen-Mischung, sei es nun Cottolin, Nialin oder Bomullin. Die Hände werden gut trocken und die Handtücher selbst bleiben auch nicht lange nass. Geschirrtücher webe ich allerdings lieber aus dünneren Materialien.
In meinem Vorrat hatte ich noch eine 250 g Rolle Borgs Bomullin in smaragdgrün, die ich mit einem Naturton zu längsgestreiften Handtüchern für meine schwedische Küche verarbeiten will.




Da ich nur eine Spule des grünen Garns hatte, wegen der schmalen Kettstreifen aber mit mehreren Fäden schären wollte, mußte zuerst einmal umgespult werden. Das mache ich gern mit meinem Spinnrad, für das mein Mann mir vor langer Zeit eine nützliche Vorrichtung gebaut hat, die ich hier schon einmal genauer gezeigt habe.





Die Streifen sollen 4 Fäden breit werden, ich habe das Garn der Spule also auf 4 Konen verteilt. Für das Spulen von Schussfäden verwende ich gern das Spulengestell im Hintergund, für das Umspulen und vor allem für das Ketteschären finde ich ein solche Spulengestell aber nicht so geeignet, da das Garn beim Abrollen mit einem unerwünschten Drall versehen wird.
Aus dem Grund hatten wir schon vor längerer Zeit dem selbstgebauten Gestell eine Querstange eingezogen, von der der Faden einfacher abrollen kann.




Frisch gebaut ist das kleine Spulengestell, das entsprechend funktioniert und genau die acht Spulen aufnehmen kann, die ich gestern brauchte. Normalerweise läßt man von einem solchen Spulengestell die Fäden jeweils von oben abrollen, sind die Spulen aber wie hier nebeneinander angeordnet, sollte der Faden alternierend, einmal von oben und bei der Nebenspule von unten abrollen, das ergibt eine leichte gegeseitige Bremsung.




Da mein Lesebrettchen momentan in Schweden ist, musste ich improvisieren.




Ich habe das Fadenkreuz mit einem abgebrochenen Stück eines alten Bandwebkamms erzeugt, das irgendwann auf unerklärliche Weise in meinem Fundus gelandet ist.




Das neue Spulengestell hat sich hervorragend bewährt und die Kette war schnell fertig.




Noch gestern abend habe ich damit begonnen sie im Reedekamm zu verteilen.




Jetzt folgen das Aufbäumen, der Litzeneinzug, das Blattstechen, das Anknüpfen, die Anbindung und schließlich das Weben.


Küchenkaro, Öl auf Leinwand, je 90 x 30

 Malen geht schneller!



9 Kommentare:

  1. Sag mal durch dss Lesedingens kommen da die Fäden/cm????? und hast du 3 Kettenteile geschärt???


    Sieht alles sehr interessant aus für mich, bin gespannt wie das weitergeht.

    LG Bärbel

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    1. Ich wollte nicht auch noch das naturfarbene Garn umspulen, hatte davon aber immerhin 4 Spulen und habe daher die hellen Teile jeweils mit 4 Fäden gesondert geschärt. Der Mittelteil hat dann 4 grüne Fäden und 4 helle Fäden, ist also mit jeweils 8 Fäden geschärt. Die Fäden kommen der Reihe nach in den kleinen Kamm, Loch Schlitz, Loch usw. Durch Heben und Senken der Fäden im Kamm, wenn er wie in diesem Fall befestigt ist, entsteht ein Fadenkreuz, das man über die Zapfen des Schärbaums legen kann.
      LG
      maliz
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  2. die Farben gefallen mit und ich bin schon gespannt auf das fertige Werk :-)
    lg Heike

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  3. Also die Handtücher gefallen mir extrem gut. Du bist eine Meisterin realistischer Malerei!!

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    1. Hoffentlich werden dir auch die gewebten Handtücher gefallen.

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  4. sieht ja sehr spanend aus viel spass beim weben :-)

    LG

    Nicole

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  5. Deine Improvisation finde ich echt gut. Ansonsten bin ebenfalls Deiner Meinung, was die Handtuchqualitat Baumwolle/Leinen betrifft. Welche Bindung möchtest Du arbeiten?

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